Dienstag, 30. November 2010

Glücksfaktoren

"Glück ist machbar".

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Zwar habe jeder Mensch ein individuelles 'Glücksniveau', das er von Zeit zu Zeit unter- oder überschreite. Aber Glück sei nicht, wie oft angenommen, allein von unseren Genen bestimmt. Man kann laut der Studie um einiges glücklicher sein, wenn man ein paar wichtige Faktoren beachtet:

Zum Beispiel soziale Kontakte aktiv zu suchen und aufrecht zu erhalten. Freundschaft macht glücklich und Menschen sind dann am zufriedensten, wenn sie in Gesellschaft guter Freunde sind. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Gemüt des Partners: Menschen, die mit einem emotional ausgeglichenen Partner zusammen sind leben besser. Eher neurotisch-ängstliche Menschen machen dagegen auch ihren Partner ein wenig unglücklicher.

Ein weiterer interessanter Weg zum Glück ist ebenfalls Teil unseres Sozialverhaltens: Uneigennützigkeit. Menschen, die nur an ihr eigenes Wohl denken, materielle Ziele verfolgen und karriereorientiert denken, sind im Schnitt weniger glücklich. Dagegen gilt: Glücklich die, die anderen helfen, sprich: sich sozial und politisch engagieren und sich für andere einsetzen.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: DIW

Freitag, 26. November 2010

Warum Frauen (wirklich) schlechter einparken

Weil es die Forscher der Universität Bochum nicht ganz glauben konnten, prüften sie es jetzt selbst noch einmal. Nur um herauszufinden: Frauen parken wirklich schlechter ein als Männer.

Sie steckten 65 Autofahrer (darunter 17 Fahranfänger) beider Geschlechter in einen Audi A6 und ließen sie in enge Parklücken rangieren. Männer waren dabei im Schnitt 42 Sekunden (!) schneller. Und genauer.

Doch die Forscher wären keine, wenn sie nicht auch die Gründe für den Unterschied untersucht hätten. Das Ergebnis: tatsächlich war das räumliche Vorstellungsvermögen der männlichen Versuchsteilnehmer besser ausgeprägt. Ein deutlicher Vorteil fürs Einparken. Doch die Forscher fanden auch eine psychologische Komponente.

Männer bewerten ihre Einpark-Fähigkeiten schon vorab als deutlich höher. Und sie hatten im Schnitt generell ein höheres Selbstwertgefühl. Sie sahen die Parklücke als Herausforderung, hatten deshalb weniger Bedenken und waren wesentlich zügiger. Frauen sahen die Parklücke als Gefahr, die sie vermeiden wollten. Dem entsprechend hatten Sie Zweifel, die sie zu einem gewissen Grad "lähmten".

Der pragmatische Tipp der Forscher: Die "Bedrohung" Parklücke sollte als Herausforderung gesehen werden. Dann klappt's auch mit dem Einparken.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: ddp

Dienstag, 23. November 2010

Gute Freunde...

...werden beim Gehirnscan sichtbar. Emotionale Nähe zu Personen regt offenbar bestimmte Hirnregionen an. Das haben Forscher der Harvard-Universität herausgefunden.

Fenna Krienen und ihre Kollegen untersuchten fast 100 Versuchsteilnehmer mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomografie. Die Teilnehmer sollten dabei in einem Spiel Vorhersagen über das Verhalten von zwei Personen machen: Einem real existierenden Freund und einem imaginären Fremden, der wichtige persönliche Merkmale mit dem Teilnehmer teilte. Das Hauptaugenmerk der Forscher lag dabei auf einer bestimmten Hirnregion, dem medialen präfrontalen Kortex, der für persönlich relevante Informationen zuständig ist.

Ursprünglich vermuteten die Forscher, dass der mediale präfrontale Kortex der Versuchsteilnehmer immer dann besonders aktiv werden sollte, wenn die Person im Spiel dem Teilnehmer ähnlich sei. Es zeigte sich allerdings, dass die Hirnregion dann aktiver war, wenn ein real existierender Freund mitspielte - unabhängig davon, ob der Freund dem Versuchsteilnehmer ähnlich oder unähnlich war.

Laut Krienen ist die emotionale Nähe zu Personen entscheidend dafür, wie aktiv das Hirnzentrum für persönlich relevante Informationen ist. Können wir also bald mit Hirnscans herausfinden, wer mit wem wirklich befreundet ist?



gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: dapd

Freitag, 19. November 2010

Frauen haben mehr Schuldgefühle

Damit wir Schuld gegenüber anderen fühlen, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein:
  1. Wir nehmen an, dass wir in einer bestimmten Situation jemanden körperlich oder psychisch verletzt haben.
  2. Wir entwickeln Mitgefühl mit dem oder den Menschen, den/die wir verletzt haben.
  3. Wir nehmen an, dass wir die Verantwortung für die Verletzung tragen und verwandeln unser Mitgefühl in Schuld.
Interessant dabei: Die erste Voraussetzung ist relativ unabhängig von unserer Erziehung. Die reine Wahrnehmung einer körperlichen oder psychischen Verletzung ist weitgehend genetisch bestimmt. Aber die anderen beiden Voraussetzungen sind stark durch unsere Erziehung beeinflusst. Und damit veränderbar.

Genau hier setzt eine Studie der Universität des Baskenlandes an: Prof. Itziar Etxeberria und ihre Kollegen befragten 360 Personen in drei Altersgruppen (Teenager, junge Erwachsene und Erwachsene mittleren Alters) zur Häufigkeit von Schuldgefühlen. Zugleich testeten sie ihre Versuchsteilnehmer auf 'interpersonale Sensitivität', sprich: Wie gut können sich die Teilnehmer in andere Personen hineinversetzen, mitfühlen und Verantwortung zuweisen?

Dabei berichteten Frauen im Gegensatz zu Männern erheblich öfter Schuldgefühle zu haben, obwohl beide Geschlechter im Mittel gleich viele Anlässe zu Schuldgefühlen nannten. Am stärksten ausgeprägt waren die Schuldgefühle in der Gruppe der 40-50jährigen Frauen. Am schwächsten ausgeprägt waren die Schuldgefühle in der Gruppe der 25-35jährigen Männer.

Prof. Etxeberria erklärt diesen Befund als "verursacht durch unsere Erziehung, die hinsichtlich Einfühlungsvermögen und sozialer Verantwortung einfach mehr von Frauen verlangt." Sie setzt sich deshalb dafür ein, dass Bildungseinrichtungen und Familien diese Ungleichbehandlung erkennen und abbauen.

Wo auch immer diese fehlende Chancengleichheit zum Schuldbewusstsein herkommen mag - fest steht, dass es vielen Frauen in dieser Beziehung gut tun würde, von den Männern zu lernen: Die Gruppe der 25-35jährigen Männer war nämlich im Durchschnitt am glücklichsten.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Spanish Foundation for Science and Technology (2010, January 26). Men feel less guilt, study suggests. ScienceDaily.

Freitag, 12. November 2010

LAT

Living Apart Together - Fest zusammen sein, aber getrennt leben und sich auf Zeit sehen. Was für die meisten paradox klingt, ist für immer mehr Paare ein Luxus, den sie sich gerne leisten. Von 1992 bis 2006 stieg die Anzahl der Paare, die in zwei Wohnungen lebt, um 11,6 Prozent. Fast jede sechste Beziehung wird so geführt.

"Zu lang andauernde räumliche Nähe ist der Tod einer jeden Beziehung" lautet das Motto der LAT-Jünger. Sicher nicht für alle Menschen gleichermaßen praktikabel oder akzeptabel, aber wer den Partner liebt und gleichzeitig sich selbst (respektive: seinen persönlichen Freiraum), für den ist das LAT-Modell die ideale Lebens- und Beziehungsform.

Jedenfalls braucht man sich heute nicht mehr dafür zu schämen. In guter Gesellschaft wäre man aber auch schon in der Vergangenheit gewesen. Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir haben es vorgemacht. Woody Allen und Mia Farrow hielten den Trend auf angenehm humorvolle Art aufrecht.

Wer sich heute für eine solche Beziehung entscheidet, sollte das unbedingt mit dem Partner klären. Und mit sich selbst, ob man das aus Lust oder Angst tut - denn die Beziehungsängste in unserer Gesellschaft haben ebenso zugenommen wie die Entfaltungsmöglichkeiten für glückliche Beziehungen. Kommunikation ist hier also einmal mehr entscheidend - mit dem Partner und mit sich selbst.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Dienstag, 9. November 2010

Schönheit ist nicht immer von Vorteil

Debralee Lorenzano wurde aus ihrem Job bei einer angesehen New Yorker Bank gefeuert, weil sie zu hübsch ist - das behauptet sie jedenfalls. Es könnte sein, dass sie damit Recht hat. Zumindest haben es hübsche Menschen entgegen aller Vorurteile nicht immer leichter als graue Mäuse. Und ab und zu sogar schwerer.

Das belegt eine Studie der Münchner Psychologin Maria Agthe. Sie untersuchte das Verhalten von Chefs bei der Bewerberauswahl und entdeckte eine interessante Tatsache: Waren die Chefs selbst relativ attraktiv, so stellten sie Bewerber unabhängig von ihrem Aussehen ein. Waren die Chefs selbst allerdings eher unattraktiv, so hatten attraktive Bewerber gleichen Geschlechts weniger Chancen.

Die Forscherin vermutet, dass ein hübsches Gesicht eine Konkurrenz für den eigenen Status darstellt und deshalb eher abgelehnt wird. Männliche und weibliche Führungskräfte taten sich übrigens gleichermaßen schwer, hübsche Mitarbeiter einzustellen. Allerdings aber nicht, wenn die potentiellen KollegInnen anderen Geschlechts waren. Fazit: Ist die/der Personalverantwortliche anderen Geschlechts, dürfen Sie ihn/sie ruhig "beeindrucken". Ist er/sie gleichen Geschlechts, verringern sich die eigenen Chancen, je attraktiver Sie wirken.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: managerseminare 9/2010

Freitag, 5. November 2010

Konstruktiv streiten in der Partnerschaft

Wie lernt man, positiv zu streiten?

Man sollte damit beginnen, dass beide Partner sich ihrer Position sicherer und ihres Selbstwertes bewusster werden. Gleichzeitig sollten die Gemeinsamkeiten geschätzt und die Unterschiede berücksichtigt werden.


Das hat zur Folge, dass das Zugehörigkeitsgefühl zueinander wächst. Man hat sich durch Meinungsverschiedenheiten als unterschiedlich erkannt und fühlt sich dennoch vom anderen akzeptiert und geliebt. Im Sinne der Weisheit der englischen Diplomaten: "Let's agree to disagree", also: "lass uns übereinstimmen, dass wir hier verschiedener Meinung sind".

Und man sollte sich stets erinnern, dass man durch Diskussionen und ausgetragene Meinungsverschiedenheiten wacher wird für die Herausforderung, für Kritik, und sich damit für sämtliche Lebensbereiche rhetorisch bessern kann, das heißt, man wird bewusster in Bezug auf das, was man wahrnimmt und wie man sich äußert. Damit wird man kommunikationsfähiger und partnerschaftsfähiger.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan.
Liebe und Lust. Mary Hahn Verlag

Dienstag, 2. November 2010

Boreout-Gefahr in Deutschland

Die Deutschen gehen im Prinzip gerne arbeiten. Das berichtet der Stern nach einer umfangreichen Umfrage unter Arbeitnehmern und Beamten. 85% aller Befragten gaben an, zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrem Job zu sein: 86% aller Deutschen gehen gerne ihrer Arbeit nach.

Allerdings: Ein Fünftel aller deutschen Arbeitnehmer fühlt sich unterfordert im Beruf. Bei den Auszubildenden und den 20-29jährigen sind es sogar 33%. Wird die Unterforderung chronisch und wird sie zudem als Stress erlebt, besteht die Gefahr des Bore-out-Syndroms (Wir berichteten im Blog vom 7. September 2009).

Wenn man über längere Zeit nicht genügend herausfordernde Aufgaben bekommt, fühlt man sich 'nutzlos', irgendwie Fehl am Platz und nicht genügend wertgeschätzt. Langfristige Folgen sind Desinteresse und eine schlechte Performance trotz ausreichender Fähigkeiten.

Schlimm wird es, wenn man sich chronisch unterfordert fühlt und beginnt, ernsthaft darunter zu leiden. Dann sollte man auf keinen Fall zögern, mit Vorgesetzten, Kollegen, dem Betriebsrat oder einer Vertrauensperson zu sprechen. Die Bore-out-Symptomatik verschwindet in der Regel ziemlich rasch wieder, sobald man wieder anspruchsvollere Aufgaben, gemeisterte Herausforderungen und ehrliche Anerkennung für gute Arbeit erfährt.
Der Mensch ist eben auf Herausforderungen angelegt: Bequemlichkeit ist kein Weg zum Glück.



gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: http://www.stern.de/magazin/